Mallorca - Die schönste Insel der Welt … 

… das haben wir alle schon oft gehört, oder? Aber egal wie häufig diese Worte gebraucht werden, auch wir hören und verwenden sie immer wieder unglaublich gerne. Einfach weil’s stimmt! Aber wie kam es dazu, dass Mallorca die Lieblingsinsel der Deutschen und Briten wurde? 

Wer früher sein Zuhause verließ, ging auf die Walz oder auf Pilgerfahrt - um etwas zu entdecken oder um sich Bildung anzueignen. Erst seit dem 18. Jahrhundert gibt es überhaupt den Tourismus, wie wir ihn verstehen. Also Reisen als Freizeitvergnügen. In dieser ersten Phase war „Urlaub machen“ zunächst einer Minderheit begüterter Adeliger und Bildungsbürger vorbehalten. Der Herr und die Dame von Welt reisten damals meist mit zwei oder drei großen Schrankkoffern, um die zahlreichen Hutschachteln, aufwendigen Kleidungsstücke und unzähligen Utensilien verstauen zu können. Es kam regelrecht in Mode, Bildungsreisen zu unternehmen. Einer dieser berühmten Bildungsreisenden war Johann Wolfgang von Goethe. Er machte sich im September 1786 auf nach Italien. Ein paar Monate wollte er bleiben - am Ende waren es fast zwei Jahre. Auch er hatte übrigens nicht gerade kleines Gepäck dabei. Angeblich transportierte er in seiner Kutsche sowohl sein Bett als auch einen Koffer mit einem speziellen Fach für seinen Zylinder. 

Und wer hat nun erstmals Gäste im größeren Stil nach Mallorca gebracht? Ein Österreicher war’s. Ludwig Salvator (1847-1915). Er lud Künstler und Intellektuelle auf sein schönes Anwesen im Tramuntana Gebirge ein. So kam es, dass Mallorca sich einen guten Namen in ausreichend betuchten Kreisen machte. Anfangs waren es also ausschließlich wohlhabende Menschen, die sich das erträumte Inselparadies leisteten, später bot die Insel Zuflucht für Verfolgte des Nazi-Regimes. Schließlich kamen die klassischen Touristen. Trotzdem lebten schon in den 1920er-Jahren viele Deutsche auf Mallorca, Künstler und reiche Bohemiens, die fest entschlossen waren, ihre Trauminsel nie wieder zu verlassen. 

Dann kam Hitler und mit ihm der zweite Weltkrieg. In Folge der grausamen Geschichte des Dritten Reichs waren die Deutschen im europäischen Ausland keine gern gesehenen Gäste. Auch in Spanien, Frankreich, Dänemark und den Niederlanden hielten die Animositäten gegenüber deutschen Touristen lange an.

So vergingen also die Jahre und auf Mallorca lebten vor allem Bauern, Fischer, Handwerker und ein paar Künstler und Musiker. 

Erst als die Deutschen in den 1950er-Jahren das viel beschriebene Wirtschaftswunder erlebten, gab es kein Halten mehr für die Menschen, die nicht nur vom Urlaub im Süden träumen wollten. Die neuen finanziellen Möglichkeiten machte das Reisen nun nahezu für jedermann erschwinglich. Und so landete im Jahr 1956 das erste Flugzeug mit deutschen Touristen auf Mallorca. An Bord der Maschine: 30 neugierige Urlauber. „Das Fernweh hatte alle gepackt", kommentierte damals der Bayerische Rundfunk. 

Unsere Nachbarin Maria, eine waschechte Mallorquinin (85 Jahre jung), kommt jeden Tag zu uns ins Büro um einen Kaffee mit uns zu trinken und um ein bisschen zu erzählen. Nicht selten auch von früher. Sie erinnert sich gut an die ersten Touristen in Cala Figuera und in Santanyi: "Es war ein Abenteuer! Plötzlich hat man auf dem Wochenmarkt nicht mehr nur bekannte Gesichter aus der Nachbarschaft getroffen, sondern war von anderen, für uns fremden Sprachen und Menschen umgeben. Das war zunächst ungewohnt und sehr aufregend!"

Zahlreiche deutsche Reiseveranstalter schossen zu jener Zeit wie Pilze aus dem Boden. Und die Unternehmen hatten es gut, denn die bis 1975 herrschende Franco-Diktatur rollte den touristischen Firmen sozusagen sprichwörtlich den roten Teppich aus um Devisen zu bekommen. Leider entstanden vielerorts riesige Hotelkomplexe und bedauerlicherweise waren fließbandartige Urlaubsorganisation genau das, was der Pauschaltourist ab den 60er Jahren erwartete. In der Regel sprachen damals weder die Reisenden noch die Einheimischen Fremdsprachen. Reibungslose Verständigung war richtig schwierig. Darüber hinaus kannten sich die Urlauber nicht aus, hatten überhaupt keine Reise oder Auslandserfahrung und viele Straßen und Verkehrsmittel, die wir heute für selbstverständlich erachten, gab es noch gar nicht. So war es also Ziel vieler Pauschalreiseanbieter, dass der Mallorca -Urlaub für den deutschen Touristen nicht nur bezahlbar blieb, sondern darüberhinaus nicht zum unkalkulierbaren Abenteuer ins völlig Unbekannte wurde. Selbst deutsche Speisen und Getränke wurden allerorts angeboten. Der Reisende sollte sich quasi wie Zuhause fühlen - mit Currywurst und Schweinsbraten. 

Aber natürlich gab es nicht nur die Pauschaltouristen auf Mallorca. Die Schönheit Mallorcas, die vielen Sonnentage und die tollen Strände im Südosten der Insel sprachen sich schnell herum. Sie lockten Hippies, Intellektuelle, Träumer, Künstler, Romantiker, Abenteurer und Investoren an. Wir können tatsächlich häufig beobachten: Immer wenn die Rede auf z.B. das Cala Figuera von früher kommt, huscht bei vielen Mallorcaliebhabern ein wissendes Grinsen über das ganze Gesicht. Dann erzählen sie von der Luna Bar, von vielen legendären Parties und von dem Bimmelbähnchen, das einst jede Menge Badenixen von Cala Figuera an die Cala Santanyi fuhr. Die hübsche weil alte und naturbelassene Ursprünglichkeit des Fischerdorfes war überall schnell wohlbekannt, fast kann man sagen berühmt. 

Es gehört ebenso zu der häufig erzählten Geschichte von Cala Figuera, dass im 19. Jahrhundert das erste Gebäude neben dem Caló d’en Busques entstand – ein Unterschlupf für die Fischer und ihre Boote. Heute ist die in den Fels eingelassene Baracke übrigens mit rostigen Ketten verriegelt. Damals aber gab es ringsum nichts anderes als weitgehend unberührte Natur und natürlich das Meer. Erst nach und nach bauten sich die Fischer aus Santanyí kleine Häuschen, um sich hier ganz niederzulassen. Wen es interessiert: Das älteste richtige Wohnhaus, erbaut 1899, steht noch immer direkt am Wasser und ist auch noch bewohnt (allerdings nur zeitweise, als Wochenend-Immobilie einer Familie aus Palma). 

Auch wenn heute Santanyi längst Cala Figuera den Rang abgelaufen hat und der unumstrittene Happy Place im Süd-Osten der Insel ist, Cala Figuera war und bleibt doch legendär. 

So ist in den vergangenen 50 Jahren Mallorca also allmählich zu einer Insel geworden, die heute vor allem vom Tourismus lebt, ja, abhängig ist vom Geschäft mit den Urlaubern. Kein anderes Phänomen des 20. Jahrhunderts hat die Insel so geprägt wie dieser Wirtschaftszweig. Selbstverständlich hat der Tourismus der Insel großen Reichtum gebracht: Bereits Jahrzehntelang liegt das Bruttoinlandsprodukt auf den Balearen um ein Vielfaches über dem spanischen Durchschnittswert. Der Lebensstandard der Inselbewohner erreicht inzwischen nie geahnte Höhen, trotz aller Krisen.

Und war es bis weit ins 20. Jahrhundert hinein im ländlichen Mallorca noch ein echtes Ereignis, einem „Zugereisten“ zu begegnen, ist heutzutage jeder zweite Bewohner Mallorcas nicht auf der Insel geboren. Neben jährlich mehr als 4,6 Millionen Deutschen und 3,7 Mio Briten, die oft oder sogar immer ihre Ferien auf der Insel verbringen, sind schätzungsweise Zehntausende Bundesbürger Besitzer einer Urlaubsimmobilie oder eines Zweitwohnsitzes. Für all diese glücklichen Menschen, die das Leben auf unserer wunderschönen Insel so lieben, bemühen wir uns sehr gerne Tag für Tag, die allerschönsten Häuser und Wohnungen zu suchen, zu finden oder auch zu veräußern.

Für die beste Entscheidung ihres Lebens.

Palazzino Living - House of Homes